Canon EOS R5 Mark II – Das High-Resolution Flaggschiff

Hallo hallo, was wird denn das jetzt? Die Canon EOS R5 Mark II hat mit 45 Megapixeln wirklich die gleiche Auflösung wie der Vorgänger, die EOS R5? Ein wenig stellt man sich schon immer die Frage, was soll sich bitte genau verbessern bei einem Nachfolgemodell. Von den DSLR-Kameras sind wir da immer noch gewohnt, dass sich besonders zwei Punkte verändern: eine höhere Auflösung und mehr AF-Punkte. Doch inzwischen ist schon lange klar, mehr Megapixel sind nicht immer besser und auch die Anzahl der AF-Punkte ist heutzutage definitiv keine Benchmark mehr. Und dennoch sind es über 100 Verbesserungen im Vergleich zum Vorgängermodell, schauen wir uns die wichtigsten doch einmal an.

Unzählige Verbesserungen

Wo soll man nur beginnen… Das Gehäuse ist sehr ähnlich geblieben, doch auch hier sind schon zwei augenscheinliche Neuerungen zu finden: Wie die EOS R3 verfügt die Canon EOS R5 Mark II nun über einen großen Sucher mit Eye Control Autofokus, also über den „Hinschau-und-dort-Scharfstell-AF“ sozusagen. Außerdem gibt es nun entkoppelte Lüftungskanäle, die die Kamera schon recht gut kühlen, aber dennoch wird dieselbe Abdichtung wie bei der Vorgänger-R5 gewährleistet. Die größten Verbesserungen allerdings betreffen die Geschwindigkeit und den Autofokus. Aber auch der Sensor ist völlig neu, die Bildstabilisation wurde verbessert, einige Bildoptimierungen wurden hinzugefügt, das WLAN wurde überarbeitet, es gibt enorm spannende Videofunktionen, neues Zubehör und so weiter und so fort…

Also gut, hier die wichtigsten Verbesserungen…

Rechengeschwindigkeit
Zum vorhandenen DIGIC X Prozessor gesellt sich nun ein zweiter Prozessor hinzu: der DIGIC Accelerator. Was bringt der jetzt? Klar, schneller wird’s, die Kamera. Na und? Abwarten, da kommen einige Punkte, die ohne Zweitprozessor nicht möglich gewesen wären.

Autofokus
Die Fokusverfolgung wird 3–4-mal so schnell berechnet wie zuvor, es wird die Motivschärfe also deutlich häufiger und damit exakter evaluiert und nachverfolgt. Außerdem werden Motive schon früher erkannt, also zum einen schneller ab Erscheinen in der Bildszene und zum anderen auch schon bei kleinerer Größe im Bild. Hinzu kommt eine Halbkörpererkennung bei Personen (es werden also auch sitzende Personen sofort erkannt). Wie in der EOS R3 nach Firmware-Update können nun auch 10 Personen (Gesichter) pro Slot gespeichert und priorisiert werden, sodass die Kamera nach Wunsch zuerst automatisch auf den Huber Hans fokussiert und erst nach Eingabe auf das Gesicht vom Moser Hias umschaltet. Dazu gibt es insgesamt 10 Slots, es lassen sich also 10×10 Gesichter registrieren.
Wenn du noch eine lustige, spannende und tatsächlich sehr hilfreiche Funktion bzgl. Autofokus benötigst, dann lautet das Stichwort…

Dual Pixel Intelligent AF
Oder auch „Aktionspriorität“ genannt. Im Servo-AF der Canon EOS R5 Mark II lassen sich aktuell drei Sportarten auswählen: Fußball, Basketball und Volleyball. Die Kamera weiß, wie Fußball gespielt wird. Vorsicht, sie kann weder die Abseitsregel erklären noch Wettquoten berechnen! Was sie aber äußerst gut beherrscht, ist die Kurzzeitvorhersage. Sie erkennt Pass-, Schuss-, Aufschlags-, Rebound- etc. Situationen und errechnet gefühlt in Echtzeit die wahrscheinliche Zukunft. Wie jetzt, mit Kristallkugel? Nicht ganz, keine Kugel, sondern die Siliziumkristalle sind flächig angeordnet (kurz: mit dem Accelerator). Zunächst wird der Passgeber fokussiert, die Kamera weiß dabei, dass sich dieser in Ballbesitz befindet. Bewegt sich nun der Ball zu einem Mitspieler aufgrund des Passspiels, wird der wahrscheinlichste Passempfänger automatisch anfokussiert. Im Fall eines wahrscheinlichen Fehlpasses geht der Fokus eben auf einen Gegenspieler. Die Funktion lässt sich auch über eine individuelle Tastenbelegung auf… naja eine Taste belegen. Sie nämlich permanent aktiv zu lassen, wäre in Nicht-Spiel-Situationen wieder eher nachteilig. Daher ist hier eine hohe Flexibilität der Kamera wichtig.
Das war dann aber noch immer nicht alles. Betrachtet man den Sensor unter der Lupe, erkennt man eine Neuordnung der einzelnen Dual Pixel. In den bisherigen Sensoren waren die einzelnen Bildpunkte stets vertikal getrennt, die Subpixel also seitlich nebeneinander angeordnet. Nun sind einige dieser Subpixel um 90° gedreht, was in einem Kreuzsensorlayout zur besseren Erkennung sowohl horizontaler als auch vertikaler Linien resultiert.

Fokus Preset auch auf Kamera
Bisher war der Fokus Preset (das vorzeitige Abspeichern einer ungefähren Fokusdistanz für das Scharfstellen schwieriger Motive) nur auf ausgewählten Objektiven mittels deren Objektivfunktionstaste nutzbar. Diese Funktion kann jetzt über die Kamera gesteuert werden und ist somit auf jedes RF-Objektiv anwendbar.

Stacked BSI Sensor
Der Sensoraufbau, der schon bei der EOS R3 zum Einsatz gekommen ist, findet auch hier seinen Platz. Das ist sehr hilfreich, da die Blitzauslösung bei elektronischem Verschluss enorm wichtig ist. Stichwort: Fokusbracketing oder hochfrequente Serienbildauslösung mit Blitz und so weiter.

“kein” Rolling Shutter
Im Vergleich zur EOS R5 wurde der Rolling Shutter um 60% reduziert und ist damit vergleichbar mit einem Global Shutter.

IBIS
Dank DIGIC Accelerator und Stacked BSI Sensor ist die Bildstabilisation von max. 8 Stufen bei der Canon EOS R5 Mark II auf 8,5 gestiegen. Ein Rekordwert in Vollformatsektor.

Serienbild mit Pre-Recording
Den von Canon bekannten RAW-Burst-Modus gibt es hier nicht mehr. Die Funktion existiert dennoch, aber weiterentwickelt. Ist „Pre-Recording“ aktiviert, werden während des Fokussierens bereits Serienbildaufnahmen gemacht, wovon die letzten 15 vor der tatsächlichen Auslösung auch abgespeichert werden. Fotografiert man mit den vollen 30 Bildern pro Sekunde, wird folglich eine halbe Sekunde zuvor aufgenommen. Nutzt man stattdessen nur 15 Bilder die Sekunde, wird eine ganze Sekunde vor der Auslösung gespeichert, eben wieder 15 Bilder. Der Vorteil liegt darin, dass jedes Bild separat gespeichert wird und zudem auch im JPG- oder HEIF-Modus zur Verfügung steht, falls man ein RAW nicht benötigt.

WLAN-Erweiterung
Zusätzlich zu den 5GHz und 2,4GHz sind jetzt auch 6GHz-Netze ansprechbar. Was aber deutlich spannender ist, ist das WIFI-Roaming. Ist die Kamera einmal mit einem Netzwerk verbunden und hat dieses abgespeichert, loggt sie sich bei aktiver Funktion automatisch wieder in dieses Netz ein. Man muss also nicht wie bisher üblich, jedes Mal mühsam neu verbinden und abwarten.

Video
Klar kann die Kamera auch Videos aufnehmen. Klar sind wieder bis zu 8K in RAW möglich, diesmal sogar mit 60p! Wer aber keine 8K, aber dafür RAW benötigt, der wählt SRAW und hat ein 4K-RAW. Und huiiiiiiiiii!!! Die Canon EOS R5 Mark II hat einen HDMI-Anschluss, aber einen Typ A, also den großen! Endlich! Außerdem gibt es noch einige andere professionelle Video-Features aus dem Hause Cinema EOS wie die Custom Picture Styles, C-Log 2, C-Log 3, Zebra, Falschfarben, Waveform-Monitor, Tally Light, LUTs, Timecode, Proxy, Raw, Live-Streaming über RTMP/RTMPS oder auch den „Nur erkennen“-AF. Letzterer entspricht dem „Face only“-Autofokus wie ihn zB. die EOS C70 hat. Die Kamera fokussiert ausschließlich auf Gesichter. Ist keines zu sehen, fokussiert die Kamera nicht weiter. Weiters sind Audioaufnahmen im 4-Kanal-Ton möglich, im Format MP4 sind nun auch die Codecs XF-AVCS und XF-HEVCS enthalten und 4K-Aufnahmen lassen sich mit 120p und Ton aufnehmen, ohne Ton in 2K geht es sogar hinauf auf 240p.

Bildoptimierung (in Camera)
Dank der KI gibt es eine neue Rauschunterdrückung, die in der Kamera aber erst aktiviert werden muss. „NR+“ benötigt entweder RAW oder cRAW und liefert Ergebnisse, die besser als die externer spezieller Bearbeitungsprogramme sind. Und das bereits kameraintern!
Wem die Auflösung der Kamera zu gering ist, kann auch in der Kamera bereits die Upscaling-Funktion nutzen, die auch über die Kraft der neuronalen Netze die Bildauflösung 4x vergrößert. Dabei ist die Bildqualität sogar besser als beim Pixelshift der EOS R5. NR+ in Kombination mit Upscaling ist in Folge ein unschlagbares Instrument!

Zubehör
Das wichtigste neue Zubehör ist der neue Akku LP-E6P. Dieser ist abwärtskompatibel zu älteren Kameras, die den LP-E6NH nutzen, nicht jedoch mit der EOS R! Im Gegenzug ist die Canon EOS R5 Mark II natürlich auch kompatibel mit älteren Akkus. Aber auch hier gelten wie üblich Einschränkungen. Der alte LP-E6 ist nicht nutzbar, dafür seine Nachfolger LP-E6N & LP-E6NH, allerdings sind dort natürlich einige Funktionen nicht nutzbar. Wie lange kommt man aber mit dem neuen LP-E6P aus? Laut CIPA schafft die Kamera bei höchster Leistung über den Sucher 270 Fotos (bei 120fps höchster Sucherqualität) und über den LCD-Screen 540 Aufnahmen. Realistischerweise ist der CIPA-Wert aber wie immer mit dem Faktor 3 zu multiplizieren.
Der alte Hochformatgriff „BG-R10“ ist kompatibel, aber unter denselben Einschränkungen, wie mit den alten Akkus. Dafür gibt es den neuen „BG-R20“, der ebenfalls kompatibel mit den Modellen EOS R5, EOS R6 und EOS R6 Mark II ist. Mit dem „BG-R20 EP“ hat man einen reinen Akkugriff, der nur zusätzlich noch über einen Ethernet-Port verfügt, es handelt sich dabei aber um keinen WFT-Adapter, da bereits alle Funktionen in der Kamera enthalten sind.
Für die Dauerfilmer gibt es noch mit dem „CF-R20 EP“ einen Lüftergriff, über den 8K 30p auch über 120 Minuten lang möglich sind.

Tiefer eintauchen

Das sind jetzt nur einmal die allerwichtigsten Verbesserungen im Vergleich zum Vorgänger. Interessant ist auch der Blick von der anderen Seite: Was ist denn im Vergleich zur EOS R5 gleichgeblieben? Die Auflösung von 45 Megapixel hat sich bekanntermaßen nicht verändert, ebenso die Nutzung zweier Kartenslots (1x CFexpress, 1x SD UHS-II). Sonst ist alles anders.

Ebenfalls spannend ist die große Ähnlichkeit zur gleichzeitig angekündigten EOS R1. Kurz gesagt dient die R5 Mark II als „Generalist“ und die R1 als „Spezialist“. Die 5er kann für alles genutzt werden, die 1er hingegen ist speziell auf Presse, Sport und Wildlife zugeschnitten. Im Endeffekt ist die R5 Mark II in der Hierarchie nun eigentlich noch weiter nach oben geklettert und strahlt jetzt zusammen mit der R1 vom Gipfel des Canon-Olymps. Wenn du Näheres wissen willst, schau doch zum Vergleich mal in unseren Blog-Artikel zur EOS R1.

Hallo hallo, was wird denn das jetzt? Die Canon EOS R5 Mark II hat mit 45 Megapixeln wirklich die gleiche Auflösung wie der Vorgänger, die EOS R5? Ein wenig stellt man sich schon immer die Frage, was soll sich bitte genau verbessern bei einem Nachfolgemodell. Von den DSLR-Kameras sind wir da immer noch gewohnt, dass sich besonders zwei Punkte verändern: eine höhere Auflösung und mehr AF-Punkte. Doch inzwischen ist schon lange klar, mehr Megapixel sind nicht immer besser und auch die Anzahl der AF-Punkte ist heutzutage definitiv keine Benchmark mehr. Und dennoch sind es über 100 Verbesserungen im Vergleich zum Vorgängermodell, schauen wir uns die wichtigsten doch einmal an.

Unzählige Verbesserungen

Wo soll man nur beginnen… Das Gehäuse ist sehr ähnlich geblieben, doch auch hier sind schon zwei augenscheinliche Neuerungen zu finden: Wie die EOS R3 verfügt die EOS R5 Mark II nun über einen großen Sucher mit Eye Control Autofokus, also über den „Hinschau-und-dort-Scharfstell-AF“ sozusagen. Außerdem gibt es nun entkoppelte Lüftungskanäle, die die Kamera schon recht gut kühlen, aber dennoch wird dieselbe Abdichtung wie bei der Vorgänger-R5 gewährleistet. Die größten Verbesserungen allerdings betreffen die Geschwindigkeit und den Autofokus. Aber auch der Sensor ist völlig neu, die Bildstabilisation wurde verbessert, einige Bildoptimierungen wurden hinzugefügt, das WLAN wurde überarbeitet, es gibt enorm spannende Videofunktionen, neues Zubehör und so weiter und so fort…

Hier die wichtigsten Verbesserungen

Rechengeschwindigkeit
Zum vorhandenen DIGIC X Prozessor gesellt sich nun ein zweiter Prozessor hinzu: der DIGIC Accelerator. Was bringt der jetzt? Klar, schneller wird’s, die Kamera. Na und? Abwarten, da kommen einige Punkte, die ohne Zweitprozessor nicht möglich gewesen wären.

 

Autofokus
Die Fokusverfolgung wird 3–4-mal so schnell berechnet wie zuvor, es wird die Motivschärfe also deutlich häufiger und damit exakter evaluiert und nachverfolgt. Außerdem werden Motive schon früher erkannt, also zum einen schneller ab Erscheinen in der Bildszene und zum anderen auch schon bei kleinerer Größe im Bild. Hinzu kommt eine Halbkörpererkennung bei Personen (es werden also auch sitzende Personen sofort erkannt). Wie in der EOS R3 nach Firmware-Update können nun auch 10 Personen (Gesichter) pro Slot gespeichert und priorisiert werden, sodass die Kamera nach Wunsch zuerst automatisch auf den Huber Hans fokussiert und erst nach Eingabe auf das Gesicht vom Moser Hias umschaltet. Dazu gibt es insgesamt 10 Slots, es lassen sich also 10×10 Gesichter registrieren.
Wenn du noch eine lustige, spannende und tatsächlich sehr hilfreiche Funktion bzgl. Autofokus benötigst, dann lautet das Stichwort…

Dual Pixel Intelligent AF
Oder auch „Aktionspriorität“ genannt. Im Servo-AF lassen sich aktuell drei Sportarten auswählen: Fußball, Basketball und Volleyball. Die Kamera weiß, wie Fußball gespielt wird. Vorsicht, sie kann weder die Abseitsregel erklären noch Wettquoten berechnen! Was sie aber äußerst gut beherrscht, ist die Kurzzeitvorhersage. Sie erkennt Pass-, Schuss-, Aufschlags-, Rebound- etc. Situationen und errechnet gefühlt in Echtzeit die wahrscheinliche Zukunft. Wie jetzt, mit Kristallkugel? Nicht ganz, keine Kugel, sondern die Siliziumkristalle sind flächig angeordnet (kurz: mit dem Accelerator). Zunächst wird der Passgeber fokussiert, die Kamera weiß dabei, dass sich dieser in Ballbesitz befindet. Bewegt sich nun der Ball zu einem Mitspieler aufgrund des Passspiels, wird der wahrscheinlichste Passempfänger automatisch anfokussiert. Im Fall eines wahrscheinlichen Fehlpasses geht der Fokus eben auf einen Gegenspieler. Die Funktion lässt sich auch über eine individuelle Tastenbelegung auf… naja eine Taste belegen. Sie nämlich permanent aktiv zu lassen, wäre in Nicht-Spiel-Situationen wieder eher nachteilig. Daher ist hier eine hohe Flexibilität der Kamera wichtig.
Das war dann aber noch immer nicht alles. Betrachtet man den Sensor unter der Lupe, erkennt man eine Neuordnung der einzelnen Dual Pixel. In den bisherigen Sensoren waren die einzelnen Bildpunkte stets vertikal getrennt, die Subpixel also seitlich nebeneinander angeordnet. Nun sind einige dieser Subpixel um 90° gedreht, was in einem Kreuzsensorlayout zur besseren Erkennung sowohl horizontaler als auch vertikaler Linien resultiert.

Fokus Preset auch auf Kamera
Bisher war der Fokus Preset (das vorzeitige Abspeichern einer ungefähren Fokusdistanz für das Scharfstellen schwieriger Motive) nur auf ausgewählten Objektiven mittels deren Objektivfunktionstaste nutzbar. Diese Funktion kann jetzt über die Kamera gesteuert werden und ist somit auf jedes RF-Objektiv anwendbar.

Stacked BSI Sensor
Der Sensoraufbau, der schon bei der EOS R3 zum Einsatz gekommen ist, findet auch hier seinen Platz. Das ist sehr hilfreich, da die Blitzauslösung bei elektronischem Verschluss enorm wichtig ist. Stichwort: Fokusbracketing oder hochfrequente Serienbildauslösung mit Blitz und so weiter.

“kein” Rolling Shutter
Im Vergleich zur EOS R5 wurde der Rolling Shutter um 60% reduziert und ist damit vergleichbar mit einem Global Shutter.

IBIS
Dank DIGIC Accelerator und Stacked BSI Sensor ist die Bildstabilisation von max. 8 Stufen bei der EOS R5 Mark II auf 8,5 gestiegen. Ein Rekordwert in Vollformatsektor.

Serienbild mit Pre-Recording
Den von Canon bekannten RAW-Burst-Modus gibt es hier nicht mehr. Die Funktion existiert dennoch, aber weiterentwickelt. Ist „Pre-Recording“ aktiviert, werden während des Fokussierens bereits Serienbildaufnahmen gemacht, wovon die letzten 15 vor der tatsächlichen Auslösung auch abgespeichert werden. Fotografiert man mit den vollen 30 Bildern pro Sekunde, wird folglich eine halbe Sekunde zuvor aufgenommen. Nutzt man stattdessen nur 15 Bilder die Sekunde, wird eine ganze Sekunde vor der Auslösung gespeichert, eben wieder 15 Bilder. Der Vorteil liegt darin, dass jedes Bild separat gespeichert wird und zudem auch im JPG- oder HEIF-Modus zur Verfügung steht, falls man ein RAW nicht benötigt.

WLAN-Erweiterung
Zusätzlich zu den 5GHz und 2,4GHz sind jetzt auch 6GHz-Netze ansprechbar. Was aber deutlich spannender ist, ist das WIFI-Roaming. Ist die Kamera einmal mit einem Netzwerk verbunden und hat dieses abgespeichert, loggt sie sich bei aktiver Funktion automatisch wieder in dieses Netz ein. Man muss also nicht wie bisher üblich, jedes Mal mühsam neu verbinden und abwarten.

Video
Klar kann die Kamera auch Videos aufnehmen. Klar sind wieder bis zu 8K in RAW möglich, diesmal sogar mit 60p! Wer aber keine 8K, aber dafür RAW benötigt, der wählt SRAW und hat ein 4K-RAW. Und huiiiiiiiiii!!! Die EOS R5 Mark II hat einen HDMI-Anschluss, aber einen Typ A, also den großen! Endlich! Außerdem gibt es noch einige andere professionelle Video-Features aus dem Hause Cinema EOS wie die Custom Picture Styles, C-Log 2, C-Log 3, Zebra, Falschfarben, Waveform-Monitor, Tally Light, LUTs, Timecode, Proxy, Raw, Live-Streaming über RTMP/RTMPS oder auch den „Nur erkennen“-AF. Letzterer entspricht dem „Face only“-Autofokus wie ihn zB. die EOS C70 hat. Die Kamera fokussiert ausschließlich auf Gesichter. Ist keines zu sehen, fokussiert die Kamera nicht weiter. Weiters sind Audioaufnahmen im 4-Kanal-Ton möglich, im Format MP4 sind nun auch die Codecs XF-AVCS und XF-HEVCS enthalten und 4K-Aufnahmen lassen sich mit 120p und Ton aufnehmen, ohne Ton in 2K geht es sogar hinauf auf 240p.

Bildoptimierung (in Camera)
Dank der KI gibt es eine neue Rauschunterdrückung, die in der Kamera aber erst aktiviert werden muss. „NR+“ benötigt entweder RAW oder cRAW und liefert Ergebnisse, die besser als die externer spezieller Bearbeitungsprogramme sind. Und das bereits kameraintern!
Wem die Auflösung der Kamera zu gering ist, kann auch in der Kamera bereits die Upscaling-Funktion nutzen, die auch über die Kraft der neuronalen Netze die Bildauflösung 4x vergrößert. Dabei ist die Bildqualität sogar besser als beim Pixelshift der EOS R5. NR+ in Kombination mit Upscaling ist in Folge ein unschlagbares Instrument!

Zubehör
Das wichtigste neue Zubehör ist der neue Akku LP-E6P. Dieser ist abwärtskompatibel zu älteren Kameras, die den LP-E6NH nutzen, nicht jedoch mit der EOS R! Im Gegenzug ist die EOS R5 Mark II natürlich auch kompatibel mit älteren Akkus. Aber auch hier gelten wie üblich Einschränkungen. Der alte LP-E6 ist nicht nutzbar, dafür seine Nachfolger LP-E6N & LP-E6NH, allerdings sind dort natürlich einige Funktionen nicht nutzbar. Wie lange kommt man aber mit dem neuen LP-E6P aus? Laut CIPA schafft die Kamera bei höchster Leistung über den Sucher 270 Fotos (bei 120fps höchster Sucherqualität) und über den LCD-Screen 540 Aufnahmen. Realistischerweise ist der CIPA-Wert aber wie immer mit dem Faktor 3 zu multiplizieren.
Der alte Hochformatgriff „BG-R10“ ist kompatibel, aber unter denselben Einschränkungen, wie mit den alten Akkus. Dafür gibt es den neuen „BG-R20“, der ebenfalls kompatibel mit den Modellen EOS R5, EOS R6 und EOS R6 Mark II ist. Mit dem „BG-R20 EP“ hat man einen reinen Akkugriff, der nur zusätzlich noch über einen Ethernet-Port verfügt, es handelt sich dabei aber um keinen WFT-Adapter, da bereits alle Funktionen in der Kamera enthalten sind.
Für die Dauerfilmer gibt es noch mit dem „CF-R20 EP“ einen Lüftergriff, über den 8K 30p auch über 120 Minuten lang möglich sind.

Tiefer eintauchen

Das sind jetzt nur einmal die allerwichtigsten Verbesserungen im Vergleich zum Vorgänger. Interessant ist auch der Blick von der anderen Seite: Was ist denn im Vergleich zur EOS R5 gleichgeblieben? Die Auflösung von 45 Megapixel hat sich bekanntermaßen nicht verändert, ebenso die Nutzung zweier Kartenslots (1x CFexpress, 1x SD UHS-II). Sonst ist alles anders.

Ebenfalls spannend ist die große Ähnlichkeit zur gleichzeitig angekündigten EOS R1. Kurz gesagt dient die R5 Mark II als „Generalist“ und die R1 als „Spezialist“. Die 5er kann für alles genutzt werden, die 1er hingegen ist speziell auf Presse, Sport und Wildlife zugeschnitten. Im Endeffekt ist die R5 Mark II in der Hierarchie nun eigentlich noch weiter nach oben geklettert und strahlt jetzt zusammen mit der R1 vom Gipfel des Canon-Olymps. Wenn du Näheres wissen willst, schau doch zum Vergleich mal in unseren Blog-Artikel zur EOS R1.